- Achtung Hitze: Sieben-Sekunden-Regel, Lebensgefahr im Auto, Sonnenbrand
- Herausforderungen am See: zu viel Wasser und Blaualgen
- Gefahren beim Spaziergang: Grannen und Zecken
- Lecken an Kröte - giftig?
- Sommerurlaub mit dem Hund: Impfung und Reiseapotheke
Heißer Asphalt: Sieben-Sekunden-Regel
Die Temperaturen in Rheinland-Pfalz steigen in den nächsten Tagen stetig an. Spätestens am kommenden Wochenende wird die 30-Grad-Marke wohl sicher geknackt. Das schöne Wetter in den Sommermonaten lädt zu ausgedehnten Gassi-Runden mit unseren Vierbeinern ein - doch das kann für sie zur Qual werden. Auch wenn angenehme Außentemperaturen herrschen, kann der Asphalt an sonnigen Tagen schon richtig heiß sein - zu heiß für die Pfoten von Hunden.
Dafür sensibilisiert Tierärztin Tabea Held aus dem Westerwaldkreis in ihren Erste-Hilfe-Kursen. Sie bietet Workshops mit dem Schwerpunkt Sommergefahren für Hunde an. Ihre Empfehlung: Die eigene Hand sieben Sekunden flach auf den Asphalt legen. Wenn es sich dann unangenehm anfühlt, ist es auch für den Hund zu heiß.

Sommerhitze im Auto: Lebensgefahr für Tiere
Was auch nicht unterschätzt werden darf: wie schnell sich ein Auto in der Sonne aufheizen kann. Immer wieder sterben Hunde, die in überhitzten Fahrzeugen zurückgelassen wurden - auch in Rheinland-Pfalz.
Im vergangenen Sommer haben laut Polizei und Tierrettung zwei Kunden beim Einkaufen in Zweibrücken ihre Hunde für eineinhalb Stunden im Fahrzeug zurückgelassen - bei fast 30 Grad. Einer der Hunde starb. Der andere Hund hat laut Polizei "offenbar nur mit viel Glück überlebt".
Sauerstoffmangel, Übelkeit und Kreislaufversagen
Eine Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes appelliert an Hundehalter, grundsätzlich keine Hunde allein im Auto zu lassen: "Auch nicht für kurze Zeit und auch nicht im Schatten oder bei geöffnetem Fenster. Das Auto wird bei Sommerhitze schnell zur tödlichen Falle: Sauerstoffmangel, Übelkeit, Kreislaufprobleme und Kreislaufversagen führen im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres."
Wie man sich am besten verhält, wenn man ein Tier im heißen Fahrzeug entdeckt, erfahren Sie hier:
Sommerhitze im Auto Lebensgefahr für Tiere
Bei sommerlichen Temperaturen kann das Auto zur Hitzefalle für Tiere werden, die im Auto zurückbleiben. Was dann zu tun ist, weiß Birgitt Thiesmann von "Vier Pfoten".
Sonnenbrand bei Hunden
Wie wir Menschen können unsere Vierbeiner auch einen Sonnenbrand bekommen. Hunderassen mit hellem und kurzen Fell sind gefährdeter als Hunde mit dunklem und langem Fell, ordnet Tierärztin Tabea Held ein.
"Besonders die Hautpartien um Nase und Maul sind empfindlich. Auch Brust- und Bauchbereich sind betroffen, weil das Tier hier oft nicht so viele Haare hat."

Ausflug an den See – aufpassen bei zu viel Wasseraufnahme
Wenn man zur Abkühlung an den See fährt, ist Vorsicht geboten. Es gibt viele Hunde, die es lieben, im Wasser zu spielen. Tierärztin Tabea Held warnt, dass die Tiere dabei innerhalb von kurzer Zeit unbewusst viel Wasser aufnehmen können, etwa beim Apportieren von einem Wasserspielzeug. "Hier kann es zur Wasservergiftung kommen. Zu viel Wasser im Blut führt zur Störung des Elektrolythaushalts, das beeinträchtigt die Funktion von Organen."
Hunde dürfen nicht an jedem See ins Wasser, oft gibt es ein Badeverbot für unsere Vierbeiner. Bei Speyer gibt es beispielsweise zwischen dem Binsfeldsee und dem Kuhuntersee einen ausgewiesenen Hundestrand. Hier können sich unsere Begleiter austoben.
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Gefahr beim Baden: Blaualgen
Wenn Algenmatten den See überziehen, muss man aufpassen. Es können Blaualgen sein. "Blaualgen bilden unterschiedliche Toxine. Bei Kontakt mit der Haut des Hundes kann es zu Hautrötungen und Blasenbildung kommen. Wenn die Tiere Wasser mit Toxinen schlucken, kann das zu Krämpfen, zu Leberversagen oder sogar zum Tod führen", erklärt Held.
Grannen können sich in Haut bohren
Bei Spaziergängen durch Felder und Wiesen lauert eine weitere Gefahr für unsere Vierbeiner: Grannen. Das sind spitze Pflanzenteile von Gräsern und Getreide. Sie haben kleine Widerhaken und können sich schnell an das Fell heften und in die Haut des Tiers bohren.
"Theoretisch können sie auch komplett im Tier verschwinden. Das kann sich entzünden und zu Abszessen führen", meint Tabea Held. Sie erzählt, dass sie und ihre Kollegen in der Kleintierpraxis in Neuwied öfter betroffene Tiere behandeln müssen.
Tierarztpraxen behandeln vermehrt Patienten Getreide-Grannen verletzen Mainzer Hunde und Katzen
Sie sind klein und unscheinbar, können aber zu einer großen Gefahr für Tiere werden: Grannen. Diese borstigen, spitzen Pflanzenteile von Gräsern verletzen im Raum Mainz derzeit immer mehr Hunde und Katzen. Die Mainzer Tierarztpraxen haben täglich mehrere neue Fälle zu behandeln.
Sie sensibilisiert dafür, dass die Pflanzenteile auch in Ohren, Nase und im schlimmsten Fall auch bis in die Luftröhre, Lunge und ins Auge eindringen können. Ihr Tipp: Das Tier nach jedem Spaziergang immer gut nach Grannen und Spelzen absuchen, besonders während der Erntezeit.
Eine weitere Gefahr, die kaum sichtbar ist: Zecken. Sie können schwerwiegende Erkrankungen übertragen. Experten empfehlen einen Schutz für die Vierbeiner. Mehr Tipps zum richtigen Umgang finden sich in diesem Artikel:
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Lecken an Kröte
Hundehalter sollten ihr Tier beim Ausflug immer im Auge haben. Vielleicht schnappt der Hund ja nach einer Biene oder er leckt an einer Kröte. Das klingt kurios, aber es gibt Krötenarten, die giftig sind, wie die Erdkröte.
"Sie haben Drüsen auf der Haut und wenn Gefahr durch Fressfeinde droht, können sie darüber giftige Substanzen abgeben. Wenn der Hund neugierig ist und mal an so einer Kröte leckt, kann das Gift über die Schleimhäute in den Körper kommen. Das kann die Herz- und Blutzellen im Körper schädigen", erklärt Tabea Held. Zeichen für eine Vergiftung seien unter anderem Reiben der Schnauze am Boden, starkes Speicheln, Atembeschwerden und Schaumbildung im Maul.
Sommerurlaub mit Hund
Wer mit seinem Tier in den Sommerurlaub fährt, sollte sich gut informieren, welche Regeln für den Hund bei der Einreise ins Ausland gelten. Am besten spricht man mit seiner Tierarztpraxis ab, welche Impfungen der Hund braucht. Oft ist eine Tollwutimpfung vorgeschrieben, manchmal muss man auch nachweisen, dass der Hund entwurmt wurde.
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Mit dem Hund in den Urlaub fahren: Das bedeutet Umstellung. Worauf Hundebesitzer beim Reisen achten sollten. Das erklärt die Autorin Sophie Lübbert im SWR Messeradio auf der CMT.
In wärmeren Regionen sind andere Mückenarten heimisch. Im Mittelmeerraum, Afrika und dem mittleren Osten ist beispielsweise die Sandmücke verbreitet. Diese kann Leishmaniose auf die Vierbeiner übertragen, die zum Tod führen kann. Auch hier der Rat: Ektoparasiten-Prophylaxe mit dem Tierarzt absprechen.