Ein schweres Hagelunwetter am Sonntag vor einer Woche hat in Ilshofen-Eckartshausen, Kirchberg und Vellberg-Großaltdorf (alle Kreis Schwäbisch Hall) erhebliche Schäden hinterlassen. Auch die Landwirtschaft wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.
Nach Unwetter: Felder zerstört, Gebäude beschädigt
"So etwas habe ich als Landwirt noch nie erlebt", sagt Ralph Münch sichtlich betroffen. Er steht auf seinem Getreidefeld in Ilshofen-Eckartshausen. Der Bio-Bauer bewirtschaftet rund 60 Hektar Ackerland. Das schwere Unwetter am Abend des 1. Juni hat weite Teile seiner Felder verwüstet.
In nur einer halben Stunde zerstörte der Hagel rund die Hälfte seines Ackerbaus, erzählt Münch. "Das waren taubeneigroße Hagelkörner." Neben den landwirtschaftlichen Kulturen wurde auch die Fassade seines Wohn- und Wirtschaftsgebäudes beschädigt.

Jeder dritte Haushalt in Eckartshausen betroffen
Landwirt Ralph Münch ist auch Ortsvorsteher des Ilshofener Teilorts Eckartshausen. Er schätzt, dass etwa jeder dritte Haushalt im Ort betroffen ist. Dabei wurden Autos, Hausdächer und auch Fenster- und Türverglasungen beschädigt. Wie hoch der Gesamtschaden ist, lässt sich derzeit noch nicht beziffern.
Hagelkörner wie Tischtennisbälle verursachen hohen Schaden
Auch der Bürgermeister von Ilshofen, Martin Blessing, hat das Unwetter hautnah miterlebt. Er stand mit seiner Frau am Fenster, als plötzlich "tischtennisballgroße" Hagelkörner gegen die Scheibe knallten. "Ich habe so etwas noch nie erlebt, das war richtig erschreckend", erinnert sich Blessing. "Ich bin froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist."
Doch der materielle Schaden ist enorm. Das Unwetter zerstörte sensible Photovoltaik- und Solaranlagen. Auch Gewächshäuser und etliche Autos sind beschädigt. Der Hagel traf vor allem die flache Region, weil es keine Berge oder Hügel gibt, die die Wolken hätten aufhalten können, erklärt Blessing. "Man kann nur hoffen, dass die Leute gut versichert sind."

Versicherer vor großer Herausforderung nach Unwetter
Der Schaden ist so umfangreich, dass gleich mehrere Sachverständige der Vereinigten Hagelversicherung anreisen werden, um eine sogenannte Gemeinschaftstaxe durchzuführen - das gemeinsame Begutachten und Bewerten von Hagelschäden durch mehrere Hagel-Experten. Die Versicherungsgutachter aus Stuttgart haben sich für Dienstag angekündigt, um die Schäden aufzunehmen und zu bewerten.
Erst dann wird klar, in welchem Umfang Hilfe und Entschädigungen möglich sind. Die Versicherer werden alle Hände voll zu tun haben. In der Region wurden der Vereinigten Hagelversicherung bereits Schäden auf über 800 Hektar landwirtschaftlicher Anbaufläche gemeldet.